BOOK REVIEW

Alice Bienk
Filmsprache
Einführung in die interaktive Filmanalyse

Mit einem Vorwort von Karl-Heinz Göttert
Marburg: Schüren 2008
221 pages, German text, with DVD
ISBN 9783894725372

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    Alice Bienk - Filmsprache

Was muss man über Film und Filmgeschichte wissen? Was sollen wir etwa Schülern beibringen? Wie sollen Filme in der Schule eingesetzt werden -- doch nicht etwa nur als Buchersatz im Literaturunterricht? Wie kann man also Film wirklich verstehen lernen? Und wie soll man Filmgeschichte lehren? -- Solche und ähnliche Fragen wurden in den letzten Jahren von Fachleuten ausführlich diskutiert, so zuletzt im Dezember auf dem Kongress "Vision Kino" in Berlin und im Januar auf dem Internationalen Symposium in Bremen. "Filmvermittlung" und "Filmkompetenz" sind da die großen Stichwörter.

Vor diesem Hintergrund liegt uns das Buch "Filmsprache" von Alice Bienk vor, einer Lehrerin aus Nordrhein-Westfalen, die sich seit Jahren intensiv mit dem Thema befasst. Bienk ist ein kleines, aber umfassendes Lehrbuch gelungen, das einen Überblick über die Grundlagen der Filmsprache bietet, und damit unverzichtbares Grundwissen zum Verständnis, der Analyse und Interpretation von Filmen vermittelt. Es dürfte hervorragend dazu geeignet sein, im Schulunterricht eingesetzt zu werden.

Im Untertitel als "interaktive Filmanalyse" und von Göttert im Vorwort als "Arbeitsheft" bezeichnet (S. 9), liegt die große Nutzbarkeit dieses Büchleins vor allem darin, dass es Aufgaben -- und lesenswerte Lösungen! -- enthält, die vom Leser, Schulklassen oder Seminarteilnehmern durchgearbeitet werden können. Das Buch macht nicht die Pflicht für Lehrer und Schüler überflüssig, sich genauer mit dem Thema zu befassen, aber es bietet eine gute Verständnisgrundlage und macht Lust darauf, sich tiefer mit Filmsprache zu beschäftigen. Eine DVD mit (über hundert) Filmausschnitten bietet an geeigneten Stellen -- vor allem bei den Aufgaben -- viele passende Beispiele zu allen Themen des Lehrbuchs. Lediglich einige Kapitel der so genannten Makroanalyse (die sich nicht mit einzelnen Szenen, sondern mit größeren Abschnitten der analysierten Filme befasst) wurden ausgelassen, "da die Länge der dafür benötigten Filmausschnitte den Rahmen der DVD sprengt." (Bienk, S. 23).

Ein kleiner Erfahrungsbericht: Im Januar habe ich den Abschnitt "Zeitgestaltung" (S. 122-125) im universitären Unterricht vor Filmstudenten ausprobiert: Es war sehr angenehm, die Filmausschnitte auf der DVD gleich zur Verfügung zu haben. Lediglich Bild- und Tonqualität schwankte bei den einzelnen Beispielen stark, so dass z. B. ständig der Tonregler der Lautsprecher neu justiert werden musste. Die Aufgaben sind für akademische Lehre eher leicht, so dass ich noch weitere eigene Beispiele vorgestellt habe. Insgesamt bietet das Buch aber eine für viele Unterrichtseinheiten gut geeignete Vorarbeit, die jeder Lehrer für die eigenen Ziele nutzen und ausbauen kann.

OLAF BRILL
05 Feb 2009

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filmhistoriker.de, edited by olaf brill.

Last update (this page): 05 Feb 2009.

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