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DIE SPINNEN -- DIE ABENTEUER DES KAY HOOG IN BEKANNTEN UND UNBEKANNTEN WELTEN 1.: DER GOLDENE SEE 2.: DAS BRILLANTENSCHIFF 3.: Um Asiens Kaiserkrone (not realized) * 4.: Im Spinnennetz (not realized) * THE SPIDERS -- THE ADVENTURES OF KAY HOOG IN WORLDS KNOWN AND UNKNOWN 1.: THE GOLDEN LAKE 2.: THE DIAMOND SHIP 3.: For Asia's Imperial Crown 4.: In the Spider's Web LES ARAIGNÉES -- LES AVENTURES DU KAY HOOG AUX MONDES CONNUS ET INCONNUS 1.: LE LAC D'OR 2.: LE VAISSEAU AU DIAMANT 3.: À la couronne impériale de l'Asie 4.: Dans la toile d'araignée * Data taken from 1919 Decla ads. Eisner (1976) refers to parts 3 and 4 as "Das Geheimnis der Sphinx" (The Secret of the Sphinx) and "Um Asiens Kaiserkrone" (For Asia's Imperial Crown). |
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Directed by: | Fritz Lang. |
Written by: | Fritz Lang. |
Production company: | Decla-Film-Gesellschaft Holz & Co., Berlin. |
Executive Producer: | Erich Pommer (part 1). |
Photography: | Emil Schünemann (part 1), Karl Freund (part 2). |
Set design: | Hermann Warm, Otto Hunte, Carl Ludwig Kirmse, Heinrich Umlauff (Völkerkundliches Museum I.F.G. Umlauff, Hamburg). |
Cast: | Carl de Vogt (Kay Hoog), Ressel Orla (Lio Sha), Georg John (Dr. Telphas), Lil Dagover (Naela, the sun priestess) (only part 1), Rudolf Lettinger (John Terry, the Diamond King),* Edgar Pauly (Four-Finger John); Paul Morgan (part 1: Expert, part 2: Jew), Friedrich Kühne (All-hab-mah, the Yogi), Thea Zander (Ellen, Terry's daughter) (only part 2), Reiner-Steiner (Captain of the Diamond Ship) (only part 2), Meinhart Maur (Chinese) (only part 2), Paul Biensfeldt, Harry Frank (only part 1), K.A. Römer (only part 2). |
Studio / Locations: | Lixie-Atelier, Berlin-Weißensee, Decla lot at Carl Hagenbeck's zoological garden, Hamburg-Stellingen (Eisner says, part 2 was shot October / November 1919). |
Première: | Part 1: 03 Oct 1919, Richard Oswald Lichtspiele, Berlin; Part 2: 06 Feb 1920. |
Censorship data: | Part 1: Berlin 1919 (no. 10874), 5 acts, Decla-Film (factory no. 151), Berlin, prohibited for children. Berlin 1919 (no. 43393), 5 acts, 1951 m, Decla-Film, Berlin, prohibited for children. Berlin 24 Feb 1921 (no. 1400), 5 acts, 1900 m, Decla-Bioscop A.-G., Berlin, prohibited for children. Part 2: Berlin 1920 (no. 10918), 6 acts, Decla-Film, Berlin, prohibited for children. Berlin 1920 (no. 43748), 6 acts, 2815 m, Decla-Film, Berlin, prohibited for children. Berlin 03 Nov 1920 (no. 651), 6 acts, 2219 m, Decla-Bioscop A.-G., Berlin, prohibited for children. |
Restoration data: | Before 1976: restored colour version by David Shepard (USA), based on
materials from the Czechoslovak and East German film archives, tinted with
the co-operation of Fritz Lang. Released on Video and DVD. 2001: Munich film museum, Première 12 + 13 Feb 2001, IFF Berlin (Berlinale). 2007: National film archive Prague, Première 30 Jun 2007, IFF Karlovy Vary. |
* Ott watched an American print where the Diamond King is called Terry Landon. |
DIE SPINNEN was a handsomely mounted Abenteurerfilm, an adventure melodrama in two parts. Lang recalled that some of the episodes were drawn from sensational newspaper stories and, no doubt, pulp fiction. Like much of Lang's early work, DIE SPINNEN owed an artistic debt to the films of Joe May, particularly DIE HERRIN DER WELT. DIE SPINNEN enjoyed wide popularity at the time of its release -- German audiences of the period relished its exotism -- and it must be accounted Lang's most important work until DER MÜDE TOD. Its subject matter suggested the direction Lang would take in Dr. Mabuse and other criminal films. A nearly complete version of DIE SPINNEN has been restored by American film historian David Shepard, with a score composed and performed by organist Gaylord Carter. (Frederick W. Ott: The Films of Fritz Lang, 1979)
D.B.
Der goldene See
Presseaufführung, München
Die Decla-Filmgesellschaft führte in einer Presseaufführung ihren
Fritz Langschen Film "Der goldene See" vor, der als erster der "Spinnen"-Serie
die seltsamen und wunderbaren Abenteuer des amerikanischen Millionärs Kay
Hoog (von Carl de Vogt dargestellt) verbildlicht. Die fünf Akte des "Goldenen
Sees" stellen an Regie, Darstellung und Ausstattung wie nicht minder an
den Operateur kaum zu bewältigende Aufgaben, -- aber sie werden restlos
gelöst, in großem und überlegenem Stil. Man sieht, die "Decla"
hat weder Mühen noch Kosten gescheut, etwas Großes und Überragendes
zu schaffen und das ist ihr vollauf gelungen. Es würde wahrlich viel zu
weit führen, wollten wir auf Einzelheiten eingehen: diese türmen sich
vielmehr in so reichem Maße, daß unser Auge fortwährend gefesselt
ist und unsere Anteilnahme wie unser Interesse keine Sekunde erlahmen. Dabei
eine wahrhaft prachtvolle Ausstattung, -- bis ins letzte und kleinste Detail
sorgsamst abgewogen, stilecht, vornehm und gediegen. Es geht ein Zug von Größe
durch dieses Werk. Die Handlung, in der Hauptsache auf dem Wesen des Detektivfilms
basierend, es aber ablehnend, Detektivs auftreten zu lassen oder sich nach dieser
Richtung hin zu entwickeln, neigt viel eher zum Gesellschaftsfilm mit sensationellem
Anstrich, der aber diskret durchgeführt ist, so daß schließlich
die Sensationen nicht als solche erscheinen, sondern als organische und selbstverständliche
Begleiterscheinungen all der logisch sich entwickelnden Geschehnisse. Erst aus
ihrem inneren Zusammenhang heraus wachsen die mächtigen, rätselhaften
-- übrigens sehr bald geklärten -- Eigenheiten, die bis zum tragischen
Ende führen. Die Darstellung war vortrefflich. Freilich hätte ich
am Schlusse, da Kay Hoog seine geliebte Naela (Lil Dagover) als Leiche findet,
etwas mehr seelische Erschütterung gewünscht. Die furchtbare Entdeckung
kam in seinem Spiel so wenig zum Ausdruck, und der Kummer darüber ebenso.
Auch Ressel Orla hat viele Momente gehabt, die stärker, schärfer und
präziser hätten herausgearbeitet werden müssen.
Anonymous
Der goldene See
Die "Decla" hat den ersten Film ihrer "Spinnen"-Serie, das
5aktige Drama "Der goldene See" in einer Presse-Vorführung uns
gezeigt, und uns ganz außerordentlich überrascht! Was Fritz Lang
uns da bietet, ist eine eingehende Fülle märchenhafter Wunder und
Großartigkeiten, die ungemein glücklich in eine spannende, aufregende
Handlung gebaut und verwoben sind, so daß unser Interesse fort und fort
wach erhalten wird. Die Sensationen, die an die Nerven der Zuschauer starke
Zumutungen stellen, sind so diskret angewandt, so selbstverständlich und
natürlich, daß man keinen Augenblick empfinden kann, sie seien absichtlich
gemacht, vielmehr wachsen sie organisch und logisch aus der Handlung heraus
und sind ein richtiger Bestandteil dieser. Dazu eine blendende, reiche, luxuriöse
Aufmachung und Ausstattung von fabelhafter, wirklich großzügiger
Prachtentfaltung. Die einzelnen Bilder überbieten sich an blendender Schönheit
und an seltsamem, fremdem Reiz, der manchmal bezwingende Formen annimmt. Die
Regie hat mit feinstem, abwägendem Verständnis und mit sicherem Blick
für echte Kinowirksamkeit diese Bilder sorgsam ausgefeilt und in der Handlung
Steigerungen durchgeführt, die dramaturgisch als außerordentlich
glücklich bezeichnet werden können. Leider hält die Darstellung
nicht überall gleichen Schritt. Carl de Vogt in der männlichen Hauptrolle
ist sehr gut in jenen Momenten, da sein kühles Temperament, seine Ueberlegenheit,
zum Ausdruck kommen soll; in stärker pulsierenden Szenen, wie z. B. am
Schlusse, da er Naela als Leiche findet, könnte stärkerer Gefühlsausbruch
sicherlich nicht schaden, wäre auch menschlich begreiflich und natürlich.
Frl. Ressel Orla, die doch nach Berliner Urteilen zu den vielen Stars zählt,
hätte ebenfalls so manches ganz anders anpacken und durchführen müssen.
Die Herrschaften können sich so schwer, so furchtbar schwer vom "Theater"
freimachen und wenn sie posieren, glauben sie zu "spielen". Im Film
soll man aber weder spielen noch posieren, sondern einzig und allein wahr
sein, das Leben darstellen! -- Die technische Ausführung des Films
ist tadellos, nach jeder Richtung hin vollendet und sorgsamst durchgearbeitet.
--
L.B. [Ludwig Brauner]
Der goldene See
Wie jede Woche hat auch diese unter der Fülle der Neuheiten einige Werke
gebracht, die mehr sind, als bloße Stücke, die man in ein beliebiges,
gleichgültiges Programm einfügen kann. Zu den Sensationen der abgelaufenen
Woche gehört der Decla-Film "Der goldene See", ein Film von kolossaler
Aufmachung, mit einer Fülle sich häufender Sensationen, die in echt
amerikanischer Aufmachung an uns vorübersausen. [...]
"Der goldene See". Erstes Abenteuer des Decla-Abenteurerzyklus "Die
Spinnen" (Abenteuer des Kay Hoog in bekannten und unbekannten Welten),
verfaßt und inszeniert von Fritz Lang. Photographie Emil Schünemann.
Decla-Film.
Die Decla-Film-Gesellschaft, die vor kurzem mit einem Riesenkapital neu fundiert
wurde, beweist mit diesem Film, daß sie nicht nur an Kapitalkraft, sondern
auch an Leistungsfähigkeit in die erste Reihe der großen Filmgesellschaften
einrückt und daß die deutsche Filmindustrie, wie das auch bereits
andere Neuerscheinungen der allerletzten Zeit klar bewiesen haben, auf dem Wege
ist, Werke zu schaffen, die auch das Ausland interessieren werden. Der Film,
der gerade zu den breiten Massen spricht und eine ausgedehnte Verbreitungsmöglichkeit
besitzt, ist ein vorzügliches Propagandamittel, und man wird sich im Ausland
vor den ausgezeichneten Neuerscheinungen auf dem deutschen Filmmarkt dem Eindruck
nicht verschließen können, daß deutsche Tüchtigkeit und
Arbeitsfreudigkeit allen Schicksalsschlägen zum Trotz bereits wieder emsig
am Werke ist und daß die deutschen noch immer "fixe Kerle" sind.
Mit ihrem Abenteurerzyklus hat die Decla-Gesellschaft einen geschickten Griff
getan. Sie beabsichtigt mit dieser Serie mit der amerikanischen Filmindustrie,
die besonders den Wild-West- Film pflegte, in Konkurrenz zu treten und, nach
der ersten Probe zu urteilen, ist ihr das auch mit Erfolg gelungen. Der Film
ist außerordentlich spannend und gibt zu tollkühnen Szenen reichlich
Gelegenheit. Dazu kommt das interessante Milieu, in das die Handlung verlegt
wird; sagenhafte Orte aus der Zeit der Inkas, die im Film zu neuem Leben erstehen.
Man ist mit großer Gewissenhaftigkeit dabei zu Werke gegangen und hat
eine Autorität auf ethnographischem Gebiet, Herrn Heinrich Umlauff, den
Schöpfer und Besitzer des völkerkundlichen Museums in Hamburg, zu
Rate gezogen, unter dessen kundiger Leitung Rekonstruktionen von Bauten und
Skulpturen aus der Inkazeit entstanden. Auch auf Echtheit der Kostüme wurde
besonderer Wert gelegt und die Gebräuche der alten Inkas, besonders der
Sonnenkult, wirkungsvoll veranschaulicht. Hierdurch bekommt die ganze Vorführung
auch einen gewissen erzieherischen Wert. Wundervoll wirken zum Teil auch die
exotischen Landschaftsbilder, und man muß auch hier die Kunst des Regisseurs
bewundern, wenn man bedenkt, daß alle diese Aufnahmen im Inland gemacht
wurden.
Karl de Vogt vom Berliner Schauspielhaus verkörperte ausgezeichnet den
Abenteurertyp des Kay Haag. Er ist in allen Künsten bewandert, reitet wie
ein Cowboy, schwimmt, klettert mit großer Kühnheit und Gewandtheit
und fingiert sogar einen Absturz mit dem Fallschirm aus dem Korb eines Luftballons,
den er zuvor tollkühn am Seil erklettert hat, als der Ballon bereits im
Aufstieg begriffen ist. Ihm ebenbürtig in Spiel und Gewandtheit ist Ressel
Orla, sowohl als elegante amerikanische Sportlady und Millionärin, wie
als gewagte Abenteuerin und Oberhaupt der "Spinnen", jenes Geheimbundes,
der der Serie den Namen gibt. Lil Dagover war, bekleidet und unbekleidet, eine
reizende Sonnenpriesterin. Georg John gab, originell in Spiel und Maske, den
Dr. Telphas. Auch alle anderen Mitwirkenden sind lobend zu erwähnen. Prächtig
waren die Typen der beiden alten Inkapriester, besonders der eine, ein wahres
Adlergesicht, im Profil wie gemeißelt.
Die Regie gab zum Teil packende Bilder, am wirkungsvollsten das Bild der Höhle
unter dem goldenen See, mit den alten Goldschätzen der Inkas und die darin
erfolgende Explosionskatastrophe, bei der die ganze Abenteurergesellschaft den
Tod findet, teils durch der Einstürzen der Gewölbe, teils durch hereinbrechende
Wasserfluten.
Den Inhalt der Handlung, die überaus lebhaft, vielseitig und wechselvoll
ist, kann man mit wenigen Worten nicht andeuten. Leider war die Szenenfolge
zu Beginn etwas sprunghaft, so daß der Zusammenhang schwer zu erfassen
war. Im Verlauf des Spiels findet dann aber ein etwas engerer Zusammenschluß
statt. Alles in allem ein Film, der auch ein sehr verwöhntes Publikum befriedigen
kann. Mit Stolz darf die heimische Industrie auf dieses Filmwerk blicken, mit
Neid wird das Ausland unseren Filmaufschwung an dieser Schöpfung anerkennen
müssen.
Anonymous
Der goldene See
Der erste Film der Abenteuer-Filmreihe der Decla "Die Spinne": "Der
goldene See" wurde in den Richard-Oswald-Lichtspielen und dann im Admirals-Theater
gezeigt. Er ist überaus packend gemacht und durch seine für einen
Inlandsfilm erstaunlichen szenischen Wirkungen anerkennenswert. Eine an aufregenden
Wendungen reiche Menschenjagd und ihr abenteuerliches Ende in den Bezirken der
Inkas bilden den Rahmen für nervenspannende Tricks, von denen besonders
die Fahrt Carl de Vogts am Seil des Freiballons stark wirkte. Dieser ist ein
fesselnder Verkörperer des Abenteuers, den er durch die weite Reihe von
Schicksalen geleiten wird. Eine gute Partnerin besitzt er in Ressel Orla. Auch
John und Lil Dagover in den anderen Hauptrollen bringen fertige Leistungen.
Der Film, der entschlossen und mit Geschmack wie Geschick die Freude am Abenteuer
für sich ausnutzt, ist das Werk einer hochstehenden Regie -- Fritz Lang
-- die sich besonders durch die souveräne Beherrschung der bescheidenen
Mittel des Inlandes heraushebt. Jedenfalls ist man am Ende dieses Films auf
die weiteren Kämpfe des Abenteurers mit dem Verbrecherbund der "Spinne"
gespannt.
Anonymous
"Der goldene See".
Der erste deutsche Abenteurer- und Fortsetzungsfilm
Ein doppeltes Wagnis hatte die Decla mit dem ersten Film des Abenteuerer-Zyklus
"Die Spinnen" unternommen: Zunächst galt es, den Abenteurerfilm
in seiner bewußten Beschränkung auf spannende, gut durchdachte Handlung
ohne jede literarische Ambition zu bringen. Er mußte kommen, mit Naturnotwendigkeit
sozusagen, nachdem der erotische Film seine Anziehungskraft so ziemlich verloren
und der Detektivfilm auf dem Sterbebett liegt. Der Erfolg, den "Der goldene
See" (von Fritz Lang) bei seiner Vorführung in den Richard Oswald-Lichtspielen
erzielt hat, beweist, daß der Abenteurerfilm neben dem mystischen Film
auf absehbare Zeit den Filmmarkt beherrschen wird. Rückkehr zu Karl May
und zum guten alten Lederstrumpf, den wir alle einmal als Jungen mit Entzücken
verschlungen haben. Aber darüber hinaus noch ein Neues: Der erste deutsche
Film in Fortsetzungen, der mit voller Absichtlichkeit nach dem Muster
des Kolportage-Romans den Zuschauer in ungeduldiger Erwartung auf die nächste
Fortsetzung zurückläßt und auf diese Fortsetzung mit allen Mitteln
hinweist. Auch in dieser Hinsicht ein unbestrittener Erfolg.
In den Tempelruinen von Yucatan, wo Nachkommen der alten Jnkas ihre uralten
Gebräuche bis heute er-[p. 43:]halten haben, beginnt die Handlung.
Eine Flaschenpost trägt Kunde von diesen dort gefangenen Forschern hinaus
ins Weltmeer. Amerikas bester Sportsmann, Kay Hoog, fischt sie auf und beschließt,
die geheimnisvollen Geldschätze aufzusuchen. Schon in der ersten Nacht
entwenden vermummte Gestalten ihm die Flaschenpost und die Karte jener Gegend.
Der Geheimbund der Spinnen hat die Netze in die Hand genommen. Es beginnt der
Kampf zwischen Kay Hoog und der Millionärin Lio Sha, die jenen Geheimbund
leitet. Im Ballon gelangt der Sportsmann an den goldenen See, rettet die Sonnepriesterin
aus Lebensgefahr und bald auch Lio Sha, die in die Hände der Indianer gefallen
ist und die nun geopfert werden soll. Mit Hilfe eines abenteuerlichen Gefährtes
entflieht er und die Priesterin, während den Spinnen ihre Goldgier zum
Verderben wird. Schon bald bereitet sich zwischen Lio Sha und Kay Hoof der zweite
Zusammenstoß vor, der den Kern der ersten Fortsetzung bildet.
Ueberflüssig zu sagen, daß Sensationen von fabelhafter Spannung mit
einer unerhörten Ausstattung wetteifern. Sind doch die alten Mayabauten,
die Sitten und Kostüme jener Zeit unter Mithilfe hervorragender Gelehrter
mit einer Echtheit rekonstruiert worden, wie sie nur deutscher Gründlichkeit
möglich ist. Als Hauptdarsteller waren Carl de Vogt, Ressel Orla und Lil
Dagover (Die Sonnepriesterin) unübertrefflich. Die Photographie von Emil
Schünemann bis auf letzte Kleinigkeiten hervorragend.
H. H.
Das Brillantenschiff
Der "Spinnen" II. Teil
Uraufführung im Theater am Moritzplatz
Kay Hoog, der durch die Intrigen Lio Shas das Liebste, was er besaß, verloren
hat, sinnt auf Rache. Tollkühne Einbrüche weisen ihm den Weg: Die
"Spinnen" sind wieder an der Arbeit! Besonders haben sie es auf einen
wertvollen Brillanten abgesehen, der der Besitzerin nach einer alten Sage die
Herrschaft über Asien verheißt. Die Jagd nach dem Brillanten geht
durch die unterirdische Chinesenstadt von San Francisco, übers Meer bis
nach den Falklandinseln. Dort gehen die "Spinnen" mit Lio Sha in einem
giftigen Krater zu Grunde. Kay Hoog rettet den Stein . . .
Der Film ist an und für sich recht gut! Durch eine sich bis in Details
hinein erstreckende Aehnlichkeit des Sujets mit der "Herrin der Welt"
fordert der Film aber zu Vergleichen heraus, bei denen er über Gebühr
den kürzeren zieht. Bei gleichzeitiger enger Anlehnung an die amerikanischen
Vorbilder bringt der Film psychologisch womöglich noch weniger als jene,
und die Sensationen sind nicht durchweg stark. Vielleicht war dies mit ein Grund,
weshalb die Decla den Film ziemlich sang- und klanglos herausgebracht hat, mit
dem übrigens die ursprünglich auf vier Werke berechnete Abenteurerklasse
ihr Ende erreicht hat.
In den Hauptrollen haben Ressel Orla und Carl de Vogt wieder Gelegenheit, ihre
große, sportliche Gewandtheit zu zeigen. Mimisch finden sie kaum irgend
welche Aufgaben. Die kleineren Rollen sind gut besetzt. Von den einzelnen Aufnahmen
seien besonders hervorgehoben der Wolkenkratzer aus Stahl, die Verfolgung durch
die Takelage des "Sturmvogels" mit dem Sprung Kay Hoogs ins Wasser
und verschiedene sehr schöne Meerbilder. Fritz Lang, dem Autor und Regisseur,
fehlten bei diesem letzten Film, den er für die Decla gearbeitet hat, wohl
teilweise auch die Mittel, um mit dem "Brillantenschiff" die Höhe
zu erreichen, auf der seine früheren Werke durchweg standen. Trotzdem dürfte
auch dieses Werk durch die geschickten Spannungseffekte, die es zu erzielen
weiß, seinen Weg machen!
Anonymous
Die Spinnen
Admiralspalasttheater. Man sieht einen durch 6 Akte gestreckten Film "Die
Spinnen", 2. Abenteuer Kay Hoogs, im Stil der Nick-Carter-Romane. Was hier
an Unwahrscheinlichkeiten geboten wird, übersteigt die Grenzen: Tollkühne
Klettereien auf den Raen eines Seglers, Hechtsprung ins Meer, Rettung wechseln
ab mit Knebelung, Versinken in einem Verließ, das mit Wasser überflutet
wird, und abermaliger Rettung. Die Posse "Das rote Trikot", die dem
die Nerven aufpeitschenden Abenteuer Kay Hoogs folgt, wirkt wie eine Erlösung
und löst mit ihren verschiedenen galanten Abenteuern das Lachen aus.
Margot Meyer, Hamburg
Die Decla-Filmstadt in Stellingen
"Achtung! Wilde Stiere! Lebensgefährlich! Carl Hagenbeck"
steht mit sehr leserlichen Buchstaben an der Tür, die den Weg zur werdenden
Filmstadt der Decla in Hamburg-Stellingen abschließt. Er zeichnet sich
denn auch dadurch aus, daß er vorläufig außer mit den planmutigen
Vorsätzen der Direktoren überhaupt nicht gepflastert ist und ab und
zu ausgiebig von besagtem Rindvieh beschritten zu sein scheint. Wenigstens liegen
allerlei Hindernisse im Wege, die -- übersprungen sein wollen. Aber ich
springe nicht allein. Vor mir hopst im Gänsemarsch ein halbes Dutzend waschechter
Neger. Melodisch klirrt ihr kostbarer Kriegsschmuck unter den schützenden,
grauen Wolldecken hervor. Die herbstliche Kühle scheint die Herrschaften
nicht zu stören. Sie unterhalten sich ganz vergnügt, und einer flötet
schmelzend das unverwüstliche "Ballgeflüster". . . .
Schier endlose, grünsaftige Weiden mit waldigem Hintergrund bilden das
gewaltige Terrain, das die Decla für ihre Filmstadt bestimmt hat und das
fraglos stärkste filmtechnische Möglichkeiten bietet. Daß es
auch sonst noch seine Annehmlichkeiten hat, beweist die mir entgegensprengende
Reiterkavalkade, Ressel Orla mit blitzenden Augen auf einem wohlerzogenen Fuchs,
Albert Pommer in schmunzelnder Feldherrenwürde auf einem gemütlichen
Braunen und Carl de Vogt, der "Abenteurer", auf einem charaktervollen
Schimmel.
In einiger Entfernung duckt sich malerisch ein Negerdorf zwischen Palmen und
den Ueberbleibseln üppiger Urwaldvegetation. Das monotone Trommeln auf
den Instrumenten der Eingeborenen verrät die Aufregung seiner Bewohner.
Unter Fritz Langs Regie bereitet sich ein Ueberfall auf das Dorf vor, ein schwieriges
Unternehmen, das aber unter strahlender Assistenz der Frau Sonne, gellendem
Geheul der Schwarzen und schneidigem Revolverschuß Rudolf Lettingers gelingt.
Eine primitive Brücke führt über einen das Dorf durchziehenden
Bach. Ich halte es für sicherer, andersherum in die Hüttengeheimnisse
einzudringen. Wasser ist Wasser. Und wir sind im Oktober. Zwar lacht man mich
aus, aber man könnte mich sonst noch mehr auslachen.
Die Schwarzen fühlen sich ehrlich wohl hier draußen. Der Reiz der
heimischen Umgebung und die Echtheit seiner von Heinrich Umlauff gestellten
Ausstattung bringen es mit sich, daß sie sich ihr mit Leichtigkeit anpassen.
Es ist unmöglich, in einem Tage alles zu beschauen, was hier seiner Vollendung
entgegenreift. Schon beim flüchtigen Anblick wirkt es teilweise überwältigend,
und ich freue mich auf die Hamburg-Stellinger Filmzukunft.
[Das Museum Umlauff als Filmfundus.] Die Decla-Film-Gesellschaft hat mit dem Museum J.F.G. Umlauff in Hamburg einen Vertrag abgeschlossen, wonach Herr Umlauff sein ganzes Museum sowie auch seine eigenen reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der Völkerkunde, schließlich auch seine reichhaltigen exotischen Sammlungen ausschließlich der Decla-Film-Gesellschaft zur Verfügung stellt. Diese Vereinbarung wird erstmalig den Filmen der Decla-Abenteu[e]rer-Klasse zugute kommen, zu denen die Aufnahmen unter der Regie von Fritz Lang bereits im Gange sind.
Der Film (Berlin) vol. 4, no. 19, 10 May 1919. p. 28Die Decla-Abenteurer-Klasse, die unter dem Gesamttitel "Die Spinnen" erscheint, besteht aus einer Folge von vier [interessanten und sensationellen] Filmen, [[die]] [denen], wenngleich zusammenhängend, dennoch jeder einzeln in sich abgeschlossen ist. [Die Manuskripte stammen aus der Feder von] [[Autor:]] Fritz Lang, der gleichzeitig die Regie führt. In hervorragenden Rollen des ersten Abenteurerfilms sind außer Ressel Orla und Karl de Vogt Lil Dagover, Georg John und Paul Morgan beschäftigt.
Der Film (Berlin) vol. 4, no. 23, 07 Jun 1919. p. 34Die Atelier-Aufnahmen zu dem Film "Der goldene See", dem ersten in der Folge der Decla-Abenteurer-Klasse, sind von dem Autor-Regisseur Fritz Lang vollkommen fertiggestellt. Für die Internationalität dieses [[[außerordentlich]] großzügig angelegten] Films bürgt [schon] ein ständiger Wechsel des Schauplatzes, der teils in San Franzisko, zum Teil auch in Peru und am Gestade des Ozeans liegt. [[... Fritz Lang, der Regisseur der Decla-Abenteurer-Klasse, der auch die Regie in dem großen Helios-Film "Der Herr der Liebe" geführt hat, ist mit dem Künstlerstab der Decla aus dem Hochgebirge, wo die letzten Aufnahmen stattgefunden haben, zurückgekehrt, um die Außenaufnahmen für den ersten Abenteurer-Film zu beenden.]]
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 25, 21 Jun 1919, p. 21,[Decla-Abenteuer-Klasse.] [["Der goldene See".]] Nachdem das Museum J.F.[[G.]] Umlauff die exotischen Monumentalbauten auf dem Hagenbeckschen Gelände in Hamburg-Stellingen fertiggestellt hat, sind Fritz Lang, Ressel Orla und Carl de Vogt nach Hamburg abgereist, um den ersten Film der "Spinnen" (Decla-Abenteurerklasse) "Der goldene See" zu beenden. Die Photographie dieses Films, der eine [[Unm]][M]enge von halsbrecherischen und sensationellen Aufnahmen erfordert, stammt von Emil Schünemann.
Der Kinematograph (Düsseldorf) vol. 13, no. 653, 09 Jul 1919,[Der goldene See.] Die Aufnahmen für den Film "Der goldene See", dem ersten aus der Folge "Die Spinnen" (Decla-Abenteu[e]rerklasse), gehen unter der Regie von Fritz Lang, der auch das Manuskript verfaßt hat, [der] [[ihrer]] Vollendung entgegen. Die Photographie für diesen einzigartigen Film, der in seiner Komposition völlig neue Wege geht, und [[auch infolge seiner sensationellen Technik]] außerordentliche Anforderungen an den persönlichen Mut und die Gewand[t]heit des Operateurs stellt, wird von Emil Sch[[ü]][eu]nemann besorgt. Carl De Vogt und Ressel Orla [[finden]] [haben] hier [[[wie noch niemals]]] Gelegenheit, ihre [[darstellerische K]] [Darstellungsk]unst mit einer [nahezu tollkühnen] [[restlosen]] Verwegenheit [[[, die ans Tollkühne grenzt,]]] zu verbinden.
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 31, 02 Aug 1919, p. 45,In dem Helios-Film "Die gestohlene Lebensfreude" ist nicht, wie irrtümlich berichtet, Erika Unruh, sondern Lil Dagover von der Decla beschäftigt. Die Künstlerin [[ist zur Beendigung der Freiaufnahmen aus Hamburg, wo sie]] [spielt derzeit] in dem großen Decla-Film der Abenteurer-Klasse "Der goldene See" die Naéla [[spielt, für einige Tage in Berlin eingetroffen]]. Nach Beendigung d[[ies]]er Aufnahmen wird Lil Dagover nach Hamburg zurückkehren, wo die Vorbereitungen für den Film "Madame Butterfly", in dem sie die Hauptrolle kreieren wird, ihrer Vollendung entgegengehen.
Film-Kurier (Berlin) vol. 1, no. 53, 07 Aug 1919, p. 3,"Der goldene See", der erste Film des vierteiligen Zyklus der Decla-Abenteurerklasse "Die Spinnen", ist nunmehr unter der Regie von Fritz Lang fertiggestellt [und wird den Interessenten demnächst vorgeführt werden].
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 35, 30 Aug 1919, p. 33,Die Decla-Filmgesellschaft hat mit den Aufnahmen für den zweiten Film des Abenteuer-Cyclus "Das Brillantenschiff" (Manuskript und Regie Fritz Lang) in Hamburg-Stellingen begonnen. In tragenden Rollen ist diesmal neben den [bewährten] Darstellern des ersten Teils, Ressel Orla und Carl de Vogt, u.a. auch Gilda Langer in einer wichtigen Rolle beschäftigt.
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 41, 11 Oct 1919, p. 28,Eine Filmstadt im Hagenbeckpark Stellingen
Die Decla-Filmgesellschaft hat mit der Firma Hagenbeck in Hamburg eine mehrjährige
Vereinbarung getroffen, wonach der bekannte Hagenbecksche Tierpark in Stellingen
dem Film dienstbar gemacht werden wird. Abgesehen davon, daß nach diesem
Vertrage die gesamten Bestände und Motive des Tierparkes der Decla zur
Verfügung stehen werden, wird eine Tochtergesellschaft der Decla auf einem
60 000 qm großen Gelände neben dem Tierpark ein modernes Atelier
mit allen technischen Neuerungen sowie auch eine große Filmstadt erstehen
lassen.
Der bekannte Aufnahme-Operateur Karl Freund ist für Oktober 1919 bei der Decla Film-Ges[ellschaft] für die Abenteuer-Klasse verpflichtet.
Der Film (Berlin) vol. 4, no. 41, 12 Oct 1919, p. 34Die Aufnahmen zu dem zweiten Film der Decla Abenteurer-Klasse "Das Brillantenschiff" (aus dem Zyklus "Die Spinnen", sind in vollem Gange. Regie: Fritz Lang.
Film-Tribüne (Berlin) vol. 1 no. 18, 24 Oct 1919, p. 6.Der Aufnahme-Operateur Karl Freund ist von der Decla-Film-Ges. für den Film "Das Brillantenschiff" bis zum 15. November 1919 weiter verpflichtet worden.
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 43, 25 Oct 1919, p. 21.[p. 32:] Die Aufnahmen zu dem zweiten Decla-Abenteurer-Film (Zyklus
"Die Spinnen") "Das Brillantenschiff", Regie und Manuskript
von Fritz Lang, gehen in Hamburg-Stellingen ihrem Ende entgegen. Ressel Orla
und Carl de Vogt, die beiden erfolgreichen Hauptdarsteller des ersten Filmes
"Der goldene See", spielen auch in diesem Film wiederum die tragenden
Rollen als Kay Hoog und Lio Sha. Der Schauplatz dieses Films liegt teilweise
im Inneren Afrikas. Es haben die beiden Darsteller auch hier wiederum Gelegenheit,
sowohl ihr schauspielerisches wie auch ihr sportliches Können in weitestem
Maße zu entfalten.
[p. 33:] Die Aufnahmen zu dem zweiten Film der Decla Abenteurer-Klasse
"Das Brillantenschiff" (aus dem Zyklus "Die Spinnen") sind
in vollem Gange. Die Regie führt wiederum Fritz Lang, von dem auch das
Manuskript stammt; die Photographie besorgt Karl Freund.
[p. 34:] Der Aufnahme-Operateur Karl Freund ist von der Decla-Film-Gesellschaft
für den Film: "Das Brillantenschiff" bis zum 15. November verpflichtet
worden.
[...] Ebenso gehen die Aufnahmen zu dem zweiten Decla-Abenteuerfilm (Zyklus "Die Spinne") "Das Brillantenschiff", Regie und Manuskript von Fritz Lang, ihrem Ende entgegen. Die Aufnahmen finden in Hamburg-Stellingen statt. Ressel Orla und Karl de Vogt spielen die Hauptrollen.
Der Kinematograph (Düsseldorf) vol. 13, no. 669, 29 Oct 1919.Die Aufnahmen zu dem zweiten Decla-Abenteurer-Film (Zyklus "Die Spinnen") "Das Brillantenschiff", Regie und Manuskript von Fritz Lang, gehen in Hamburg-Stellingen ihrem Ende entgegen. Ressel Orla und Carl de Vogt spielen die tragenden Rollen als Kay Hoog und Lio Sha.
Film-Tribüne (Berlin) vol. 1, no. 19, 31 Oct 1919, p. 6.Ressel Orla und Carl de Vogt, die beiden Hauptdarsteller des Filmes "Der goldene See", spielen auch in dessen Fortsetzung "Das Brillantenschiff" die Hauptrollen als Kay Hoog und Lio Sha.
Erste Internationale Film-Zeitung (Berlin) vol. 13, no. 43, 01 Nov 1919, p. 36.Der Aufnahme-Operateur Karl Freund wurde von der Decla-Film-Gesellschaft bis 1. Dezember 1919 weiter verpflichtet.
Der Film (Berlin) vol. 4, no. 45, 09 Nov 1919, p. 37.In dem zweiten Film des Decla-Abenteu[e]rer-Zyklus "Die Spinnen", "Das Brillantenschiff", Manuskript und Regie Fritz Lang, wirkt neben Ressel Orla und Carl de Vogt in einer [weiteren] wichtigen Rolle Gilda Langer mit. Die Innenausstattung stammt von dem Kunstmaler Warm, die Photographie von Karl Freund.
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 46, 15 Nov 1919, p. 30[p. 41:] Die Aufnahmen für die Fortsetzung des Films "Der
goldene See": "Das Brillantenschiff" aus dem Decla Abenteurer-Zyklus
"Die Spinnen" sind beendet. Der Film ist demnächst vorführbereit.
[p. 47:] Emil Schünemann, gegenwärtig der älteste Filmoperateur
der Branche, hat seinen Vertrag mit der Decla auf gütliche Weise gelöst
und arbeitet jetzt selbständig. Den nächsten großen Film dreht
er unter Delmonts Regie im Zoo.
Decla-Film. Entgegen anders lautenden Nachrichten sind wir ermächtigt worden, mitzuteilen, daß die Aufnahmen für die Fortsetzung des Films "Der goldene See": "Das Brillantenschiff" aus dem Decla-Abenteuer "Die Spinnen" beendet sind, und daß der Film demnächst vorführungsbereit ist.
Der Kinematograph (Düsseldorf) vol. 13, no. 676, 17 Dec 1919.Die Decla-Film-Gesellschaft hat nach gütlicher Uebereinkunft mit Ressel Orla den Vertrag dieser Künstlerin gelöst. Ressel Orla, die in den Decla-Abenteurer-Filmen die weibliche Hauptrolle der Lio Sha mit großem Erfolge kreierte, wird in Zukunft kein festes Engagement mehr annehmen, sondern ihre Fähigkeiten in den Dienst einzelner großer Filmwerke stellen. Sie hat bereits bei Solar-Film die Hauptrolle eines Films übernommen, dessen Aufnahmen sich ihrem Ende zuneigen.
Der Film (Berlin) vol. 5, no. 7, 14 Feb 1920, p. 51.Der Film (Berlin) vol. 4, no. 27, 05 Jul 1919. |
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 28, 12 Jul 1919, p. 25. |
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 29, 19 Jul 1919, p. 17. |
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 30, 26 Jul 1919, p. 17. |
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 31, 02 Aug 1919, p. 29. |
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 12, no. 37, 13 Sep 1919, p. 17. |
Decla Abenteurer Klasse
Was ist die Decla-Abenteurer-Klasse?
Decla
Merkt Euch den Namen Kay Hoog
Er ist der Held
Decla
Anfragen an:
Decla-Film-Verleih, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, München,
Wien, Budapest
Decla Abenteurer Klasse
Im Glück -- in der Liebe
Im Erreichen -- im Können
Im Leben . . . . . . . . . . .
alles oder nichts!
So spricht Kay Hoog
Decla
Nicht blinde Abenteuerlust treibt Kay Hoog in die Welt. Nicht Sensationsgier
und Lüsternheit reißen ihn in den Strudel der Geschehnisse. Er ist
nicht der Globetrotter und Filmheld, der die Welt durchrast mit Monokel und
Sportmütze. Kay Hoog ist der Mann. --
Kay Hoog ist das Herz der Welt
Decla
Anfragen an:
Decla-Film-Verleih, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, München,
Wien, Budapest
Decla Abenteurer Klasse
Ich überwinde die Welt
sagt Kay Hoog
Ich überwinde das Weib
Decla
Noch zuckend mit des Panthers Zähnen
Zerreißen sie des Feindes Herz.
(Schiller.)
Lio-Sha ist das Weib, sie ist der Teufel.
Lio-Sha ist der Dämon, das böse Prinzip, sie selbst nennt sich "Meister
der Welt". Sie ist ein ebenbürtiger Gegner im Kampfe der Intelligenz
gegen den Instinkt.
Decla
Anfragen an:
Decla-Film-Verleih, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, München,
Wien, Budapest
Decla Abenteurer Klasse
Das Weib ist allen Lebens Wurzel --
Über die wir straucheln.
Der Kampf zwischen Lio-Sha und Kay Hoog ist der Kampf der Geschlechter
Decla
Lio-Sha ist die von der Schlange beratene Eva. Ueberall in der Welt taucht sie
auf, scheint tausendfältig. Wo immer der unermüdliche, fanatische
Wahrheitssucher auch sein möge, sie spürt ihn auf, tritt ihm entgegen
und stellt ihn. --
Kay Hoog aber nimmt die Fehde auf, er ringt mit einer Welt des Bösen. Die
seltsamen Erlebnisse, Gefahren und Prüfungen, denen er sich in diesem Kampfe
in fünf Erdteilen unterziehen muß, das schildert die Decla-Abenteurer-Klasse.
Decla
Anfragen an:
Decla-Film-Verleih, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, München,
Wien, Budapest
DECLA
Der Kampf
KAI HOOG'S
mit
LIO SHA
in fünf Weltteilen
bringen
DIE VIER FILME
der
DECLA-
Abenteuerklasse
Anfragen
Decla-Filmverleih
Zentrale Berlin
Friedrichstraße 22
Decla Abenteuer-Klasse
Die Spinnen
Ein Filmcyclus in 4 Abteilungen
von
Fritz Lang
1. Der goldene See
2. Das Brillantenschiff
3. Um Asiens Kaiserkrone
4. Im Spinnennetz
Regie:
Fritz Lang
Vertrieb für ganz Deutschland:
Decla-Verleih
Berlin, Friedrichstr. 22 / Hamburg, Esplanade 5-9 / München, Brienner Str.
40 / Düsseldorf, Schadowplatz 3
Der goldene See
Nach sechsjähriger Gefangenschaft bei den Azteken ist es Professor Johnson,
einem Forscher, gelungen, seinen Peinigern zu entfliehen. Unter unsäglichen
Qualen gelingt es ihm endlich, die Küste zu erreichen und eine Flaschenpost
gerade in dem Augenblick dem Meer zu übergeben, als ihn der Pfeil eines
seiner Verfolger tödlich trifft. --
Beim Training zum Yacht-Rennen Amerika-Japan fischt Kay Hoog die bauchige Flasche
auf, und den ihm als Favoriten sicheren Preis im Stiche lassend, beschließt
er, von Abenteuerlust getrieben, den nach Johnsons Angaben in den Tempelruinen
der Inkas ruhenden Goldschatz zu heben. Bei dem Festessen im Standard-Klub versucht
Lio Sha, ein anscheinend ebenso reiches wie exzentrisches Klubmitglied, durch
ironische Fragen Näheres über die von Kay Hoog geplante Expedition
zu erfahren. Kühl, aber höflich, weist Kay Hoog Lio Shas Neugierde
zurück. --
In seinem Heim angekommen, wird Kay Hoog von vermummten Gestalten überfallen,
betäubt und des wertvollen Papieres beraubt. Wieder zu sich gekommen, findet
er auf seiner Brust eine großmächtige Spinne, die kunstvolle Nachbildung
einer Vogelspinne, das Wahrzeichen eines Geheimbundes, dessen verbrecherische
Taten seit langem den ganzen Kontinent in Aufregung halten. Neben dieser aber
liegt ein Zettel mit der Inschrift: "Die Spinnen haben die Angelegenheit
zu der ihrigen gemacht, lassen Sie die Hände davon."
Die Spinnen! Jedermann weiß von ihnen, jeder fürchtet ihre
Macht, aber keines Menschen Auge hat sie je gesehen. Man spricht von einem über
die ganze Welt verbreiteten Geheimbund, dessen Mitglieder in schwarzen Trikots
und unkenntlich machender Kappe ihre Opfer überfallen und unschädlich
machen, niemals ohne ihr Wahrzeichen in Gestalt dieser künstlichen Vogelspinne
zurückzulassen. --
Doppeltes Abenteuer, doppelten Kampf gilt es nun für Kay Hoog, die Spinnen
und den Goldschatz. Nicht nur das Dokument, den Schatz will er ihnen abjagen
-- und er wird es tun.
Die Spinnen aber, und an ihrer Seite -- Lio Sha -- eines der tätigsten
Mitglieder dieser Organisation, haben inzwischen gerüstet und sind auf
dem Wege nach dem Goldlande. --
Auf der Endstation der ins Innere führenden Eisenbahnlinie, in Cuicatlan,
entdeckt Kay Hoog seine Gegner in einer Bar, wo sie eine Expedition anwerben,
und es gelingt ihm, Doktor Telphas, Lio Shas vornehmsten Gehilfen, das Papier
zu entreißen. Aber nicht nur die Botschaft Johnsons, auch ein weiteres
Dokument mit geheimnisvoller Inschrift, von der er nur "Das Brillantenschiff"
deutlich erkennen kann, fällt in seine Hand. Unerschrocken war er unter
seine Feinde getreten, nun zieht er sich schrittweise zurück und hält
seine Gegner in Schach, um sich schließlich über das Dach zu retten.
Ein Sprung in die Tiefe, und schon sitzt Kay Hoog im Sattel. Wutentbrannt senden
ihm die Spinnen ihre Kugeln nach. Kay Hoog jagt durch die Ebene den Bergen zu,
die Verfolger dicht auf den Fersen. Näher kommen sie, schon fliegen die
Kugeln dicht um ihn, da, in letzter, höchster Not, ein hochfliegender Ballon
der meteorologischen Station. Unter dem Fliehenden sinkt das Pferd getroffen
zusammen, Kay Hoog aber schwebt am Seil des bereits in Fahrt befindlichen Ballons
und rettet sich, aufklimmend, in die Gondel.
Lio Sha ist sich bewußt, welchen Vorsprung ihr Gegner hierdurch gewinnt.
Der Ballon muß Kay Hoog bis zum nächsten Morgen an den heiligen See
bringen, es gilt ihm zuvorzukommen, und mit angespanntesten Kräften jagen
die Spinnen ihrem Ziele zu. --
Im Fallschirm landet Kay Hoog an den felsigen Ufern des heiligen Sees, nur um
ein neues Abenteuer zu bestehen. --
Naela, die Hohepriesterin des Sonnengottes, entsteigt ihrem Bade im heiligen
See, als eine Riesenschlange ihr Leben bedroht. Kay Hoog macht die Viper unschädlich
und springt der ohnmächtig gewordenen Naela zu Hilfe. Diese warnt den Fremden
vor den ihm bei dem alten Indianerstamme drohenden Gefahren und führt ihn,
um ihn vor ihren Stammesgenossen zu verbergen, durch unterirdische Höhlen
zum heiligen Wasserfall. Wie flüssiges Gold strömen die Wasser hier
auf das Felsgestein nieder. --
Lio Sha ist inzwischen aber von den Inkas gefangengenommen worden und soll dem
Sonnengott zum Opfer gebracht werden. Während des Festes dringt Kay Hoog
in den Tempel ein und rettet nun auch seine Widersacherin, der auch ihre Anhänger
zu Hilfe geeilt sind. Als aber während des Kampfes Naela in Gefahr gerät,
entführt er sie aus dem Kampfgewoge und rettet sich mit ihr zum heiligen
Wasserfall. Ein aus biegsamen Weidenruten geflochtenes Kugelboot trägt
sie durch die fallenden Wassermassen in das offene Meer, während die Spinnen
in den unterirdischen Felsengängen sich auf die angehäuften Goldschätze
stürzen. In dem allgemeinen Freudentaumel über den ungeheuren Reichtum
merken sie nichts von der Gefahr, in der sie dadurch schweben, daß Lio
Sha die heiligen Kerzen in der Höhle entzündet hat, ohne zu ahnen,
daß dieselben beim Niederbrennen zu einer Explosion führen müssen.
Unter ohrenbetäubendem Krachen erfolgt diese auch schließlich, und
das Wasser des heiligen Sees dringt durch die Felsmassive in die unterirdischen
Höhlen. Höher und höher steigt die Flut, alles mit sich fortreißend
und der Vernichtung preisgebend. Nur Lio Sha und dem wahnsinnig gewordenen Dr.
Telphas gelingt es, sich zu retten. --
Inzwischen treibt das Kugelboot ins Meer hinaus und wird von einem Segler aufgenommen,
der ihn mit seinem Schützling in die Heimat zurückträgt, wo auch
Lio Sha inzwischen eingetroffen ist. Maßlosen Haß im Herzen tritt
sie vor ihn und fordert das Dokument vom Brillantenschiff zurück, welches
ihm in der Bar von Cuicatlan mit in die Hände fiel. Brüsk lehnt Kay
Hoog ihr Ansinnen ab, sieht er doch neue Abenteuer winken. Lio Sha muß
sich bescheiden. Mit einer furchtbaren Drohung auf den Lippen geht sie. --
Eines Tages findet Kay Hoog Naela tot im Grase seines Parkes liegen, auf ihrer
Brust aber ruht das Wahrzeichen seiner Gegner -- die grausige Vogelspinne. --
Lio Sha hat ihre Drohung wahrgemacht.
Da erwacht in Kay Hoog wildester Schmerz und er gelobt, seine Widersacher zu
verderben. Er weiß, daß das Dokument über das Brillantenschiff
ihm die Spinnen bald wieder in den Weg führen wird, und dann wird er keine
Schonung kennen.
Zweites Abenteuer des Kay Hoog
"Das Brillantenschiff"
von
Fritz Lang
-- in Vorbereitung --
Decla
Abenteurer-Klasse
Logik -- Spannung -- Sensation
Der erste Film
des vierteiligen Zyklus
"Die Spinnen"
Der
goldene
See
Regie:
Fritz Lang
Decla
Coves from the SPIDERS books published by Buch-Film-Verlag-Berlin in 1920. |
filmhistoriker.de,
edited by olaf brill.
Last update (this page): 19 Sep 2007.
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